Eine Art Frage [lacht] Was mich, denke ich, interessiert, ist – da Sie Saint Laurent Productions ins Leben gerufen haben – ob der Film allgemein Sie in irgendeiner Weise kreativ inspiriert?

Saint Laurent war schon immer ein filmisches Haus, aber ich dachte, dass es für die Marke von Vorteil sein könnte, direkt mit der Filmproduktion verknüpft zu sein, anstatt nur Kostüme zu machen – was eher erwartet wird.

Saint Laurent hat selbst Filmkostüme gemacht, wie bei Belle de Jour…

Belle de Jour und La Chamade, in dem auch Catherine Deneuve mitgespielt hat – und Saint Laurent hat auch Theaterkostüme entworfen, was eher nicht mein Ding ist. Aber Filme hat er nie produziert.

Ich weiß, dass Sie gut mit Catherine Deneuve befreundet sind. Haben Sie mit ihr über einen Einstieg in die Filmwelt gesprochen?

Ich weiß, dass einige französische Produzent:innen der Idee gegenüber, dass ein Modehaus Filme produziert, etwas abgeneigt sind, aber es ist einfach ungewohnt – ich finde es gut, dass neue Produzent:innen in die Branche kommen. Die Regeln zu ändern ist immer etwas schönes.

Erzählen Sie mir ein wenig über die Gründung von Saint Laurent Productions.

Als ich bei Saint Laurent anfing, wollte ich immer, dass meine Kollektion von einem:einer Meister:in fotografiert wird, so wie die Kollektionen von Saint Laurent von Helmut Newton fotografiert wurden. Schon früh habe ich bei den kleinen Kollektionsfilmen mit Wong Kar-wai oder Brett Easton Ellis zusammengearbeitet; ich wollte immer die besten Realisateur:innen mit dem Namen Saint Laurent verbinden. So fing es an: ein kleiner Filmausschnitt von vier, fünf Minuten Dauer.

Dann lernte ich Gaspar Noé kennen und wir freundeten uns an. Wir begannen mit einem kleinen Filmausschnitt und drehten dann unseren ersten Kurzfilm [Lux Aeterna, oder Self 04, in dem unter anderem Béatrice Dalle und Charlotte Gainsbourg mitspielten], der [2019] in Cannes gezeigt wurde. Wenn ich an meine Karriere bei Saint Laurent denke, ist das eine meiner liebsten Erinnerungen, denn er wurde um 22 Uhr gezeigt – als Kind habe ich das Cannes Film Festival immer mit meiner Mutter verfolgt, und die Filme, die um 22 Uhr oder um Mitternacht gezeigt wurden, waren immer die, die mich am meisten interessierten: die kontroversen, wie David Cronenbergs Crash.

Mit Gaspar und Béatrice dort zu sein, war ein wichtiger Moment für mich. Ich begann darüber nachzudenken, mit Filmemacher:innen zu arbeiten, die ich bewunderte, als ich jünger war, und wir begannen mit Pedro [Almodóvar], der für mich wie ein Patenonkel war. Es lief sehr gut, und wir dachten uns: Okay – lasst uns diesen Traum weiter verwirklichen.

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