Was würden Sie als Make-up-Tipp geben?

Ich trage meine Foundation immer mit meinen Händen auf, als wäre es eine Creme. Das wärmt das Produkt an, wodurch es sich besser mit der Haut verbindet und das Finish sehr natürlich wirkt. Manchmal mische ich meine Feuchtigkeitscreme auch direkt mit der Foundation. Hier und da benutze ich auch mal einen Beauty-Blender, unter den Augen zum Beispiel.

Wo gehen Sie für ein gutes Facial hin?

Ich mache nur einmal im Jahr ein Facial, vor der Met Gala. Dann besuche ich meine Freundin Vanessa Marc, sie hat einen Spa in New York. Dort mache ich eine Gesichtsbehandlung mit Ausreinigung, Pflegestoffen und am Schluss trägt sie eine Gesichtsmaske mit 24-karätigem Gold auf. Ab und an gehe ich noch in ein Face Gym, wenn ich viel auf Reisen war. Nach dem Fashion Month zum Beispiel.

Was ist Ihre Definition von Schönheit?

Jede:r kann schön sein, egal ob Mann oder Frau, jede:r ist schön. Für mich ist ein wirklich schöner Mensch im Inneren schön. Damit meine ich, dass man andere mit Respekt und mit Freundlichkeit behandelt, dass man mutig und stark ist, sich selbst kennt und zu der eigenen Meinung steht. Dass man sich nicht zurückhält. Und keine Angst hat. So eine Person kann man nicht einschüchtern, damit sie nicht die Wahrheit sagt. Ich denke, das ist für mich Schönheit. Und ich liebe es, Frauen zu sehen, die sich ihre Kräfte zu eigen machen und einfach ‚badass‘ sind. Einer schönen Frau kann man nichts vorschreiben. Wissen Sie, was ich meine?

Auf jeden Fall. Würden Sie gerne etwas an der Beauty-Industrie an sich ändern?

Ich denke, sowohl die Beauty- als auch die Mode-Industrie haben sich weiterentwickelt, was Diversität und Inklusivität angeht. Aber ich denke immer, dass da doch noch Platz für mehr ist. Es sollten nicht nur die Kampagnen diverser und inklusiver werden, sondern auch alles andere. Die Teams, die Entwickler:innen, Marketing-Teams – alles andere sollte auch diverser werden. Ich habe keine Zweifel, dass wir das schaffen können! Ich weiß, dass wir das schaffen werden.

Im Jahr 2019 wurden Sie zum Model des Jahres gewählt. Was haben Sie seitdem über sich gelernt?

Seit 2019 habe ich so viel über mich selbst gelernt. Ich habe gelernt, dass ich ein sehr resilienter Mensch bin. Mehr denn je weiß ich, wie ich zu meiner Meinung stehen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich meine Überzeugungen und meine moralischen Werte vertrete, wie ich zu etwas stehe. Und ich habe keine Angst mehr, für mich selbst einzustehen. Ich bin jetzt furchtlos. Ich glaube, das kommt einfach mit dem Erwachsenwerden. Damals war ich 19. Jetzt bin ich 24. Klar fühlt sich das an wie gestern, aber ich lerne ständig etwas über mich selbst. Neulich dachte ich ‚oh, vielleicht bin ich doch geduldiger, als ich dachte‘, denn ich bin kein geduldiger Mensch. Vor allem habe ich aber erkannt, dass ich ein sehr guter Mensch bin. Das soll nicht eingebildet klingen, oder als würde ich mich selbst loben. Ich bin einfach ein sehr netter Mensch. Und das merke ich immer mehr. Es schadet nie, ein netter Mensch zu sein, es kostet nichts. Ich glaube, ein netterer Mensch zu sein, macht das Leben so viel einfacher. Für einen selbst und für alle anderen. Man weiß nie, was jemand anderes gerade durchmacht. Wir sind alle Menschen und haben alle unser Päckchen. Das ist es, was ich auf meinem Weg gelernt habe: Begegne jedem mit Freundlichkeit, bis jemand etwas tut, das deine Freundlichkeit nicht verdient hat. Das Leben ist heutzutage doch schon hart genug.

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