Kaum eine Serie war Ende der 2000er-Jahren so beliebt wie „Gossip Girl“. Unsere Autorin hat sie jetzt zum ersten Mal geschaut – und teilt hier 7 Gedanken.
Intrigen, Verrat, Untreue, Romantik, Leidenschaft. Ob das die Merkmale eines Shakespeare-Dramas sind? Oder die einer Seifenoper? Nicht ganz. Es geht um eine Serie aus den späten 2000er- und frühen 2010er-Jahren, die von einer Highschool-Clique in New York, deren Lieblingsaccessoires teure Designerschuhe und bonbonfarbene Leggings sind, handelt. Ich spreche von „Gossip Girl“, dem Original mit Blake Lively, Leighton Meester, Ed Westwick und Co.
In kaum einer Serie gibt es so viel Drama wie bei „Gossip Girl“
Obwohl „Gossip Girl“ erstmals ausgestrahlt wurde, als ich sechs Jahre alt war, dachte ich mir vor dem Anschauen, ich habe bestimmt einiges mit den Girls und Boys aus der Serie gemeinsam. Ich bin in Manhattan zur Schule gegangen, trug eine Schulmädchenuniform und bin mit meiner Freundesgruppe durch die Straßen von New York City getingelt. Obwohl ich keine Bewohnerin der Upper East Side bin (ich bin eine Pendlerin mit Stipendium), nahm ich an, dass ich zumindest ein paar meiner alten Lieblingsorte auf dem Bildschirm sehen und eine Welle der Nostalgie spüren würde. Alle Teenager naschten schließlich nach der Schule ein Stück Pizza und tranken Eistee, egal woher sie kamen, oder? Ich lag falsch.
Blair Waldorf, Serena van der Woodsen und dem Rest der fiktiven Upper Class von New York zuzuschauen, war wie ein Fiebertraum – mit viel Drama und vielen Plot-Twists. Aber ich habe mich darauf eingelassen und mich wirklich nie gelangweilt.
Hier ist alles, was ich dachte, während ich die erste Staffel von „Gossip Girl“ angeschaut habe.
#1 Ich war nicht darauf vorbereitet, bei wie vielen Szenen mir die Kinnlade herunterfallen würde
Chuck Bass ist fies und kleinlich. Das ist das Erste, was ich aufgeschrieben habe, nachdem ich cartoonhaft nach Luft geschnappt habe, als Chuck – verzweifelt und möglicherweise mit gebrochenem Herzen – der Plattform „Gossip Girl“ (auf der alle Teenager den neuesten Gossip einschicken, der dann anonym veröffentlicht wird) von Blairs Fast-Schwangerschaft berichtete. In der einen Sekunde hatte er noch eine Auseinandersetzung mit Blair, in der nächsten tippte er schon wütend in sein Motorola.
Auch wenn ich nach ein paar Folgen dachte, ich sei längst mit den Intrigen der Upper East Sider vertraut, war ich nicht darauf vorbereitet, dass Georgina Sparks das Ganze noch toppen würde. Als sie sich bei Dan ausheulte und diese Freund-Stalker-Geschichte aus dem Hut zauberte, die Batterien aus seinem Telefon nahm und dann mit ihm rumknutschte (nur damit Serena wieder mit ihr auf Partys ging), wusste ich, dass ich das Schlimmste noch gar nicht gesehen hatte. So beunruhigend Georginas Verhalten auch war, dieses Mädchen hatte eindeutig eine Gabe. Vielleicht hätte sie sich für eine Hollywood-Karriere entscheiden sollen anstatt für Teenager-Drama?
#2 Ist die Mode der 2000er zurück oder habe ich einfach zu lange auf rote Strumpfhosen gestarrt?
Ich habe diesen Monat wahrscheinlich mehr farbige Strumpfhosen gesehen als in den 2000er-Jahren. Das Einzige, was ich von „Gossip Girl“ wusste, war, dass die Serie – allen voran Blair Waldorf – diesen Trend häufig aufgegriffen hatte. Nachdem Blair in der Schule mit roten Strumpfhosen unter ihrem School-Girl-Outfit aufgetaucht war, war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch alle anderen in ihrer Clique bunte Strumpfhosen zulegten.
#3 Wenn Lily und Rufus es nie schafften, würden es dann vielleicht Dan und Serena schaffen?
Die Parallelen zwischen den beiden „van der Woodsen und Humphrey“-Paaren (Serena und Dan und Lily und Rufus) wurden im Laufe der Staffel immer deutlicher. Nicht nur, dass Serenas Mutter und Dans Vater genauso wie Serena und Dan die erste Liebe des jeweils anderen waren; bei beiden Generationen wurde der Kontrast der unterschiedlichen Welten, der Upper-East-Side-Elite und der Künstlerszene Brooklyns, zum Problem.