Sie wollen Ihre Haare wachsen lassen? 20 einfache Tipps, mit denen es schneller geht.
Sollen die Haare länger werden, kann es vielen nicht schnell genug gehen. Natürlich sind Extensions eine Option. Allerdings sind diese einerseits eine sehr aufwendige und andererseits keine günstige Alternative. Stellt sich also die Frage: Wie können die eigenen Haare schneller wachsen? Wir haben Expert:innen gefragt und verraten Ihnen hier 20 Tipps, die helfen können, Ihren Haarwuchs zu beschleunigen.
Wie schnell wachsen Haare eigentlich?
Grundsätzlich gilt: Die Geschwindigkeit, in der die Haare regulär aus der Kopfhaut wachsen, ist genetisch bedingt: etwa 1–1,5 Zentimeter im Monat, was zwischen 12 und 18 Zentimetern im Jahr macht. Auch wenn sich daran zwar nicht rütteln lässt, können Sie trotzdem dafür sorgen, dass Ihre Haare möglichst schnell wieder lang werden. Denn sind die Haare durch eine ausgewogene Ernährung und die richtige Pflege gesund, brechen und splissen sie weniger und müssen dementsprechend auch seltener gekürzt werden.
Haare wachsen lassen: Mit diesen Expert:innen-Tipps geht es garantiert schneller
„Ab dem Tag, an dem Sie sich dazu entscheiden, Ihre Haare wachsen zu lassen, müssen Sie sich wirklich intensiv um sie kümmern“, erklärt Promi-Haarstylist Mark Townsend, der unter anderem für die Frisuren von Nina Dobrev und Cobie Smulders verantwortlich ist. Dasselbe sagte er übrigens auch seiner langjährigen Kundin Ashley Olsen, als sie sich – inspiriert von Supermodel Kristen McMenamy – dafür entschied, eine lange Mähne zu züchten. Von der richtigen Pflege bis hin zu einer gesunden Ernährung – im Folgenden geben Townsend und andere Profis 20 effektive und einfache Tipps, wie Sie Ihr Haar wachsen lassen können.
#1 Regelmäßig Spitzen schneiden
Es klingt erstmal widersprüchlich, aber: „Sie müssen immer wieder in regelmäßigen Abschnitten die Spitzen schneiden lassen, damit der Spliss nicht nach oben wandert und Ihr ganzes Haar beschädigt“, erklärt der Star-Friseur von Serena Williams und Natasha Lyonne, Vernon François. „Wer zu lange wartet, wird am Ende mehr abschneiden müssen.“ Doch wie oft sollte man die Haare schneiden, wenn man sie wachsen lassen will? Als Faustregel empfehlen die meisten Profis mindestens dreimal Spitzenschneiden pro Jahr – so bleiben die Haarspitzen und Haare gesund und die Mähne kann schneller wachsen.
#2 Der richtige Schnitt, um Haare wachsen zu lassen
Um Ihr Haar optimal wachsen zu lassen, braucht es auch den passenden Schnitt. Fragen Sie Ihre:n Friseur:in nach einem sogenannten „Dust Cut“ (engl. für Staubschnitt) – dabei werden wirklich nur die gespaltenen Spitzen geschnitten und das Haar verliert nicht nennenswert an Länge. Um einen Kurzhaarschnitt herauswachsen zu lassen, ist für den Übergang ein Stufenschnitt sinnvoll.
#3 Lange Haare pflegen und Haarkur verwenden
Die Stylist:innen sind sich einig, dass eine wöchentliche Kur essenziell ist, um die Haare wachsen zu lassen. Was die Anwendung betrifft, so empfiehlt Vernon François seinen Kund:innen, darunter ebenso Solange, Kerry Washington und Tracee Ellis Ross, besonderes Augenmerk auf die Spitzen zu legen. „Sie sind der älteste und trockenste Teil Ihrer Strähnen“, erklärt er und fährt fort: „Sie sind dünner und spröde, also gibt man ihnen Extra-Pflege, um Haarbruch zu minimieren.“ Stimmen Sie die Pflege optimal auf Ihren Haartypen ab, um beste Erfolge zu erzielen.
#4 Haaröl oder Leave-in-Produkte verwenden
Als Ergänzung zur Haarkur und für eine Extraportion Pflege empfehlen die Profis auch täglich ein Öl oder Leave-in-Pflege in die Spitzen zu geben. Zum Beispiel das reichhaltige und pflegende „All Soft Argan-6 Multi-Care Oil“ von Redken.
#5 Shampoo richtig anwenden
Ganz wichtig: Shampoos sind dafür konzipiert, die Kopfhaut und die Ansätze der Haare zu reinigen und nicht in erster Linie dazu da, das Haar zu pflegen. Shampoo gehört niemals in die Spitzen, weil es unnötig austrocknen würde. Der Wasser-Shampoo-Cocktail, der beim Ausspülen durch die Längen fließt, genügt, um die Haare gründlich zu reinigen. Um das Haar zu schonen, empfiehlt es sich außerdem, das Shampoo vor dem Auftragen bereits in den Handflächen aufzuschäumen. Tipp: Waschen Sie Ihre Haare kopfüber, um wirklich alle Reste an Haarpflege und Schmutz gründlich herauszuwaschen.
#6 Auf das richtige Shampoo setzen
Allen, die zu besonders trockenen Haaren neigen, empfiehlt Mark Townsend, ein Pre-Shampoo wie beispielsweise das „Gold Lust Pre-Shampoo Intensive Treatment“ von Oribe zu nutzen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Art Haarkur, die vor dem Duschen auf die Spitzen aufgetragen wird. „Es hinterlässt einen schützenden Pflegefilm, damit das Shampoo dem Haar nicht die Feuchtigkeit entzieht.“ Am besten achten Sie zusätzlich noch darauf, dass in Ihrem Shampoo keine Sulfate enthalten sind, denn die Schaumbildner entziehen zusätzlich Feuchtigkeit. Bei täglicher Haarwäsche empfiehlt die Dermatologin an der Clínica Pilar de Frutos, Dr. Elena Martínez Lorenzo, ein mildes Shampoo, das nicht nur sulfatfrei, sondern zusätzlich auch ohne Konservierungsstoffe formuliert ist.
#7 Haarwäschen auf den Haartypen abstimmen
Immer wieder stolpern Expert:innen über die Frage, wie oft die Haare eigentlich gewaschen werden sollten. Der Dermatologe Dr. Alejandro Martín-Gorgojo von der Clínica Dermatológica Internacional empfiehlt, die Haarwäschen an den Haartypen anzupassen – wonach fettiges Haar vergleichsweise häufiger, gar täglich, gewaschen wird als normales, trockenes Haar, für das eine Haarwäsche alle zwei Tage bereits genügen kann.
Zudem erklärt er, dass Haare nicht durch das Waschen ausfallen, sondern weil sie sich im Zyklus sowieso bald gelöst hätten. Lediglich die Haarstruktur wird durch das Waschen dünner, da Rückstände abgetragen und die Haare damit anfälliger für Haarbruch und Spliss werden. Dahingegen werden Haarwurzel und Haarfollikel besser mit Sauerstoff versorgt und können somit das gesunde Haarwachstum begünstigen. Letztlich, so der Dermatologe, sorgt das Haarewaschen für saubere Haare, mehr Volumen und somit auch für schöneres Haar.
#8 Conditioner verwenden
Dr. Elena Martínez Lorenzo empfiehlt, nach jeder Haarwäsche einen Conditioner zu verwenden. Dies verhindert, dass die Haare verknoten oder gar verfilzen und lässt somit auch das Ziepen beim Kämmen und Bürsten ausbleiben. Haarausfall wird verringert und das Haar kann gesünder wachsen. Die Spülung wird hierbei nur in die Längen und die Spitzen und nicht auf den Ansatz gegeben. Das rührt daher, dass er Ansatz ansonsten an Volumen verlieren könnte und die Haare die Nährstoffe am besten über die Längen und Spitzen aufnehmen können.
#9 Kopfhautmassage
Massieren Sie die Kopfhaut beim Haarewaschen ruhig ausgiebig – entweder mit den Händen oder einer Massagebürste. Dadurch wird die Durchblutung der Kopfhaut stimuliert, was wiederum das Wachstum der Haare fördert. Eine Kopfmassage können Sie außerdem auch vor dem Haarewaschen anwenden – nur nach dem Waschen sollten Sie sie besser vermeiden, da die Talgproduktion angeregt wird und das Haar somit schneller nachfetten kann.
#10 Kopfhaut pflegen mit Seren
Mit den Haaren ist es wie mit Pflanzen: Sie wachsen nur auf einem guten Nährboden. Mit zunehmendem Alter wird die Kopfhaut empfindlicher und trockener. Daher ist es wichtig, die Kopfhaut zu pflegen, um ein Umfeld für ein gesundes Haarwachstum zu schaffen. Hier setzen spezielle Seren wie das „Super Anti-Aging Hair & Scalp Serum“ von Dr. Barbara Sturm an.
#11 Kopfhaut regelmäßig peelen
Dr. Martín-Gorgojo weist darauf hin, dass ein mechanisches Kopfhautpeeling nicht nur zum Abtragen abgestorbener Hautzellen und zur Kopfhautpflege genutzt werden sollte. Er empfiehlt, regelmäßig, etwa im wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Rhythmus, ein Kopfhautpeeling durchzuführen – dieses entfernt Rückstände und sorgt so dafür, dass die Haarwurzeln eine bessere Sauerstoffversorgung erhalten. Die Haut kann zudem besser atmen und somit können auch die Haarwurzeln besser arbeiten.
#12 Ernährung für ein gesundes Haarwachstum
„Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, isst automatisch auch das Richtige fürs Haar“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Maria Marlowe aus Manhattan. „Alle Lebensmittel, die reich an Eisen, Zink, Vitamin C, B-Vitaminen und Omega 3 sind, sorgen für stärkeres und längeres Haar.“ Dazu zählen laut Marlowe Austern, Muscheln, Bohnen und Eier für Proteine. Denn Keratin, also der Hauptbaustein unserer Haare, ist auch ein Protein. Außerdem empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin viel Gemüse wie beispielsweise Paprika und Blattgemüse für Vitamin C sowie Hanfsamen und Wildlachs für Omega-3-Fettsäuren.
Diese Lebensmittel können das Haarwachstum fördern
- Austern
- Muscheln
- Bohnen
- Eier
- Gemüse
- Hanfsamen
- Lachs
#13 Nahrungsergänzungsmittel für lange Haare
„Biotin ist die erste Wahl, wenn es um Nahrungsergänzungsmittel für die Haare geht, aber die meisten Menschen nehmen bereits genug Biotin mit der Nahrung zu sich“, sagt Marlowe. Stattdessen empfiehlt sie „BioSil“, das ch-OSA enthält, eine patentierte Kombination aus essentiellen Nährstoffen und Mineralien, die klinisch nachgewiesen, die Haardicke erhöht und das Haar widerstandsfähiger und glänzender macht. Und nicht wenige Beauty-Insider schwören auf die „Hair Complex“-Kapseln von Grown Alchemist, die wachstumsunterstützende Kieselsäure sowie reparierendes Riboflavin und Vitamin B2 enthalten.
#14 Schlafen auf einem Seidenkissenbezug
„Baumwolle zieht über Nacht Feuchtigkeit aus dem Haar“, sagt Townsend. Schlafen Sie stattdessen auf einem Seidenkopfkissenbezug, der nicht austrocknet und durch seine glatte Oberfläche Reibung reduziert. Somit schonen Sie das Haar und beugen Haarbruch und Spliss vor.
#15 Haare richtig bürsten
Dr. Martínez Lorenzo und Dr. Martín-Gorgojo sehen einen Zusammenhang zwischen dem Haare Bürsten und dem Haarwachstum: Sie empfehlen, zu starkes Ziehen und Ziepen, was Haarausfall verursachen könnte zu vermeiden, eine Bürste mit doppelter Menge an Borsten zu verwenden, um die Haarstruktur zu schonen und die Kopfhaut mit der Bürste zu massieren, um die Durchblutung und Nährstoffversorgung zu steigern, was hingegen das Haar stärkt.
#16 Nasses Haar schonen
Nasses Haar ist besonders empfindlich und sollte daher bestmöglich geschont werden. Vermeiden Sie das Haar in nassem Zustand hastig zu entwirren und es nach dem Duschen mit einem Handtuch trocken zu rubbeln. Tupfen Sie es stattdessen sanft mit einem Handtuch aus, bis Sie es vorsichtig mit einem Kamm oder einer Bürste entwirren. Sollten Ihre Haare nach dem Waschen verknotet sein, geben Sie einen Leave-in-Conditioner in die Längen, um es geschmeidiger und kämmbar zu machen.
#17 Alkoholhaltige Pflegeprodukte vermeiden
Kosmetikprodukte können oftmals Alkohol enthalten – besonders Naturkosmetik, die diesen anstelle von Konservierungsstoffen für die Haltbarkeit benötigt. Alkohol wirkt jedoch austrocknend auf Haut und Haar und sollte daher für ein gesundes Haarwachstum möglichst geringgehalten oder vermieden werden.
#18 Einen UV- und Hitzeschutz verwenden
Um das Haar vor Hitzeschäden zu schützen, sollten Sie bei hoher Sonneneinstrahlung einen UV-Schutz verwenden und vor dem Haarstyling mit Föhn, Glätteisen, Lockenstab und Co. einen Hitzeschutz auftragen.
#19 Richtige Haargummis (richtig) verwenden
Manche Haargummis sind mit einem Metallteil versehen, das dem Haar schaden kann. Denn durch die scharfen Kanten kann es im Zopf schlimmstenfalls zu Haarbruch führen. Greifen Sie stattdessen zu schonenden Scrunchies, Invisibobbles oder weichen Haargummis und binden Sie Ihren Zopf oder Dutt nicht zu fest, um das Haar zu schonen.
#20 Build-up vermeiden
Shampoo, Spülung, Haarspray und Co. können Silikon enthalten, das sich wie ein Schleier um die einzelnen Haare legt und sie geschmeidig und glänzend macht. Dieser Inhaltsstoff ist in vielen Styling-Produkten enthalten und kann sich mit der Zeit ansammeln. Das hat den Nachteil, dass Kopfhaut und Haare weniger Sauerstoffzufuhr erhalten und somit auch langsamer wachsen. Greifen Sie daher auf silikonfreie Alternativen zurück, um den sogenannten Buil-up-Effekt zu vermeiden.
Wie lange dauert es, die Haare zehn Zentimeter wachsen zu lassen?
Da die Haare monatlich zwischen einem und eineinhalb Zentimetern wachsen, würde es etwa neun bis zehn Monate dauern, bis die Haare um zehn Zentimeter gewachsen sind. Für ein Haarwachstum von 30 Zentimetern sollten Sie mit der dreifachen Dauer rechnen.
Lässt Rosmarinöl die Haare schneller wachsen?
Im Jahr 2015 erschien eine Studie der „Europe PubMed Central“, die für einen Zeitraum von sechs Monaten die Wirksamkeit von Rosmarinöl und Minoxidil bei Proband:innen, die an androgenetischer Alopezie leiden, untersuchte. Zur Halbzeit waren keine deutlichen Unterschiede erkennbar, während nach Ablauf der sechs Monate ein Anstieg des Haarwachstums erkannt wurde. Dieses Ergebnis bestätigt einerseits die positive Wirkung von Rosmarinöl auf das Haarwachstum und unterstreicht andererseits den Fakt, dass die Anwendung über einen längeren Zeitraum hinweg unerlässlich ist, um sichtbare Erfolge zu verzeichnen. Von den Wissenschaftler:innen wurden zudem die positiven Eigenschaften des Rosmarinöls hervorgehoben: Es wirkt durchblutungsfördernd auf die Kopfhaut, sodass die Haarfollikel bessere Sauerstoffzufuhr erhalten, die Haare somit länger – aber nicht schneller! – wachsen können (indem die Wachstumsphase verlängert wird) und Haarausfall verringert werden kann. Da Rosmarinöl gleichzeitig antiseptisch wirkt, kann es bei guter Verträglichkeit, obendrein die allgemeine Haar- und Hautgesundheit verbessern.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf vogue.es
Mehr Themen auf VOGUE.de