Ihre Privatsphäre war Ihnen schon immer sehr wichtig, vor allem was Ihre Familie betrifft. Jetzt sind zwei Ihrer Kinder erwachsen und stehen auf eigenen Füßen. Wie fühlen Sie sich dabei? War es schwer, sie aus dem Haus zu lassen?
Matthew und ich haben bewusst versucht, allen drei Kindern eine normale Kindheit zu ermöglichen, was bedeutet, dass wir sie völlig aus dem Rampenlicht herausgehalten haben. Also kein Modeling und keine hochkarätigen Veranstaltungen. Unsere beiden Ältesten sind in London aufgewachsen, und die Paparazzi sind uns jeden Tag zur Schule gefolgt. Im Nachhinein sind wir uns zwar einig, dass es schön ist, eine Reihe an gemeinsamen Fahrten zur Schule gehabt zu haben, aber eines Morgens, als sie sechs Jahre alt war, gestand uns unsere Tochter, dass sie berühmt sei! In diesem Moment dachten wir, es sei an der Zeit, aufs Land zu ziehen. Wir wollten, dass sie eine normale Kindheit haben, weil es einen zu einer ausgeglicheneren und bodenständigen Person macht – denn wenn deine Eltern in der Unterhaltungsbranche tätig sind, kann das manchmal eine Herausforderung sein. Jetzt, wo sie älter sind, liegt es natürlich an ihnen, ob sie in unsere Fußstapfen treten oder etwas ganz anderes machen wollen. Wir haben versucht, ihnen zu vermitteln, hart zu arbeiten und mit Freundlichkeit voranzugehen und wichtige Werte zu vertreten. Das Gleiche gilt für Social Media: Als sie jünger waren, habe ich versucht, sie da heraus-zuhalten und keine Bilder von ihnen zu posten. Aber jetzt, wo unsere Älteren 19 beziehungsweise 21 Jahre alt sind, hat sich das natürlich geändert, und sie entscheiden selbst, ob sie daran teilhaben wollen oder nicht. Sie sind mir jetzt dankbar, dass ich nicht all ihre „peinlichen“ Teenager-Momente gepostet habe. Aber wir haben sie über die Gefahren und die positiven Seiten der sozialen Medien aufgeklärt und sagen ihnen immer, dass sie mit dem, was sie teilen, vorsichtig sein sollen. Man sollte fest an das glauben, was man postet, und nicht die Gefühle von anderen verletzen.
Sie haben noch ein weiteres Familienmitglied, das gerade eine große Rolle im Kino spielt: Chip, Ihre Katze. Wie kam es, dass sie in „Argylle“, dem neuen Film ihres Mannes, Regisseur und Produzent Matthew Vaughn, zu sehen ist?
In dem Film sollte eine Katze mitspielen, also haben wir eine dieser professionellen Filmkatzen engagiert, denn wir hatten Vorurteile gegenüber unserem eigenen Kater Chip. Aber dann hat mein Mann die Katze mit Chip ersetzt, der sich als erstaunlich gute Besetzung herausstellte, weil er sich in Matthews Gegenwart so wohlfühlte. So begann Chip, jeden Morgen mit meinem Mann zum Filmset zu fahren, und hatte in dessen Trailer seinen eigenen kleinen Bereich, in dem er sich zwischen den Aufnahmen entspannen konnte. Seither hat der Kater sogar seinen eigenen Instagram-Account, und es wurden seine Memoiren veröffentlicht, in denen er von seinen Abenteuern mit mir in der Mode- und Filmwelt erzählt, illustriert von Angelica Hicks. Sein Ruhm wird immer größer, und es wird immer … frustrierender. (lacht)
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