Prinzessin Charlotte: Das steckt hinter dem Matrosenkleid, das sie bei der „Trooping the Colour“-Parade 2024 trug.
Im Laufe ihrer 63 Jahre auf dem Thron (von 1837 bis 1901) begründete Queen Victoria eine Fülle von Traditionen, die bis heute von der königlichen Familie aufrechterhalten werden – vom Sommerurlaub in Balmoral (Prinz Albert kaufte das Schloss im Jahr 1853 für seine Ehefrau) bis zum Aufstellen der Weihnachtsbäume in der Adventszeit (obwohl Victoria es vorzog, das Fest im Osborne House auf der Isle of Wight zu feiern statt in Norfolk oder Windsor). Eines von Victorias spezielleren Vermächtnissen jedoch? Ihre Vorliebe für nautisch inspirierte Kleidung.
Queen Victoria kleidete ihre Söhne im 19. Jahrhundert erstmals in Matrosenuniformen
Queen Victoria gab im Jahr 1846 erstmals eine Matrosenuniform für ihren ältesten Sohn, Prinz Albert Edward, in Auftrag, die der Vierjährige an Bord der königlichen Jacht tragen sollte. Später schrieb die Monarchin dann in ihr Tagebuch, dass „die Offiziere und Matrosen, die alle an Deck versammelt waren, um ihn zu sehen, jubelten und begeistert schienen“.
Niemand war jedoch so angetan von diesem Anzug wie Prinz Albert, der ein Porträt seines Sohnes in jenem Outfit bei dem deutschen Künstler Franz Xaver Winterhalter als Weihnachtsgeschenk für Queen Victoria in Auftrag gab. Als die königliche Familie das Bild des zukünftigen Königs Edward VII. im darauffolgenden Jahr im St. James’s Palace ausstellte, kamen mehr als 100 000 Besucher:innen, um es zu begutachten. Außerdem wurden Abzüge des Fotos im ganzen Land verbreitet. Die nautische Kleidung setzte sich im späten Viktorianischen Zeitalter und in der Ära Edwards fort. Die britische VOGUE widmete dem Trend zu Beginn des 20. Jahrhunderts sogar häufig Artikel; für „den kleinen Mann“, so erklärte eine Ausgabe von 1909, seien Matrosenanzüge „immer noch der führende Stil“.