Für immer, mal anders: Diese unkonventionelle Luxushochzeit zeigt, wie schön es ist, Regeln zu brechen

Wenn sich Paare entscheiden zu heiraten, ist der Plan für gewöhnlich, die Eheschließung mit einer besonderen Hochzeitsfeier zu besiegeln. Und ungeachtet der lokalen Umstände, Größe oder des Budgets lautet das Prinzip oft: ein Tag wie kein anderer, koste es, was es wolle. Doch genauso häufig bedeutet das im Umkehrschluss, dass die Hochzeitsplanung auf den gleichen weiß gepuderzuckerten Schienen fährt, wie es meist üblich ist. Ja, es wird ein Tag wie kein anderer, aber eben doch eine Hochzeit wie viele andere. Wie verlockend es im Gegensatz dazu sein kann, mit den essenziellen Konventionen einer westlichen Eheschließung zu brechen, zeigt die Hochzeit von Zahra und Nick. Das australische Paar entschied sich bewusst dazu, rein nach seinem eigenen Geschmack zu entscheiden, ganz gleich, was im Wedding-Regelbuch steht. Das Ergebnis war erfrischend und gelungen, denn verkalkuliert haben sich die beiden lediglich bei der Größe der Torte.

In der Freizeit renovieren Zahra und Nick gern Häuser, weswegen die skulpturalen Arrangements nicht zufällig architektonisch aufgebaut waren.

Annika Kafcaloudis

„Wir wollten alles, aber keine traditionelle Hochzeit, bei der Gäst:innen stundenlang sitzen, Reden gehalten werden und alles nach einem Plan verläuft“, sagt Zahra über ihre persönliche Traumhochzeit mit ihrem Mann Nick, die vergangenen August in Melbourne stattfand. Kennengelernt hatte sich das Paar in einer Bar, als Zahra, um penetrante Flirtversuche eines anderen Gastes zu unterbinden, den ihr noch unbekannten Nick bat, kurz in die Rolle ihres festen Freundes zu schlüpfen. Aus der Hilfe in Not wurde eine Freundschaft, die aber schnell wieder einschlief, bevor sich das Paar Jahre später ein weiteres Mal zufällig begegnete und anfing zu daten. „Wir sind sehr froh über unsere Hochzeit, weil wir so endlich ein Datum haben, das wir als Jahrestag feiern können“, gestehen beide lachend, während sie versuchen herauszufinden, ob sie sich nun vor neun oder doch schon zehn Jahren das erste Mal begegnet sind. Mit der Zeit verfestigte sich auch der Wunsch zu heiraten, der Nick dazu motivierte, bei einem Familienbesuch in Indonesien, der Heimat von Zahras Eltern, um deren Hand anzuhalten.

„Jede:r war schon mal auf Hochzeiten, die man hungrig verlässt und dann nachts im Fast-Food-Restaurant landet“

Auf den Antrag in Jakarta im Dezember 2022 folgte das wohl einzige traditionelle Element in dem ganzen Hochzeitsmarathon: „Zwei Tage nach der Verlobung feierten wir mit der engsten Familie unsere erste Hochzeit. Nichts Offizielles, vielmehr eine spirituelle Zeremonie. Außerdem veranstalteten meine Eltern noch einen Verlobungs-Lunch mit rund 100 geladenen Leuten. Sie wussten über Nicks Pläne Bescheid und hatten daher die Möglichkeit, alles vor unserer Ankunft in Indonesien und dem eigentlichen Antrag zu organisieren“, erinnert sich Zahra. „Irgendwie wussten eh alle Bescheid, nur ich ahnte bis zum letzten Moment rein gar nichts.“ Danach begannen sie mit der Vorbereitung der eigentlichen Hochzeitsfeier, die im Sommer 2023 in ihrem Wohnort Melbourne stattfinden sollte. Dabei verfolgte das Paar unbewusst eine einfache Regel: alles so zu planen, als wäre es keine Hochzeit, sondern ein Fest mit den 85 liebsten Menschen und Familienmitgliedern. „Gutes Essen ist uns sehr wichtig und spielt eine große Rolle in unserem Alltag. Wir haben uns deswegen für ein Restaurant entschieden, das wir schon oft zu besonderen Anlässen besucht haben. Außerdem liegt es unweit unseres Hauses, in Fitzroy, einem Vorort von Melbourne. Das machte alles rund um den Tag viel entspannter“, erzählt Nick. „Und es harmonierte mit der Stimmung des Abends“, fügt Zahra hinzu. „Die Atmosphäre des Restaurants, dunkel und intim, passte perfekt zu unserer Idee, unserer Hochzeit den Vibe einer eleganten Dinnerparty zu geben. Mit Black-Tie-Dresscode, begleitet von Unmengen an Cocktails, Champagner und großartigem Essen.“ Neben einem Austernempfang und Mehrgangmenü erwarteten die Gäst:innen nicht nur Kanapees und Comfort Food (Miniburger und Lobster Rolls) auf der anschließenden Afterparty, sondern eben auch ein gigantischer Kuchen getoppt mit Vanillecreme und Himbeeren. „Der Durchmesser war 1,2 Meter“, erzählt Zahra. „Das war ein wenig exzessiv, wir haben gerade mal ein Viertel davon gegessen Aber wir wollten bei der Verpflegung kein Risiko eingehen.“ ”Jede:r war schon mal auf Hochzeiten, die man hungrig verlässt und dann nachts im Fast-Food-Restaurant landet“, scherzt Nick.

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