Damit der Kanal gerade abheilt, ist es wichtig, dass Sie den Stecker regelmäßig drehen. Tragen Sie hierfür medizinische Handschuhe und waschen Sie Ihre Hände gründlich, bevor Sie das Piercing anfassen. Die folgenden Punkte sollten Sie bei der Pflege Ihres Ohrpiercings beachten, wobei Ihre:r Piercer:in Sie im Studio auch nochmal über die Nachsorge aufklären sollte.
- Legen Sie sich in den ersten Nächten nach dem Stechen nicht auf das frisch gepiercte Ohr, sodass sich die Wunde beruhigen kann und kein Schmutz hineingerät.
- In der Zwischenzeit können Sie auf einem Nackenkissen schlafen, um die Wunde zu schützen.
- Tragen Sie Ihre Haare geschlossen.
- Vor dem Desinfizieren immer Hände waschen und gegebenenfalls medizinische Handschuhe tragen.
- Vermeiden Sie, dass Haarpflegeprodukte beim Duschen mit der Wunde in Kontakt geraten.
- Saunagänge, Schwimmbadbesuche und Aufenthalte im Solarium sollten Sie für mindestens zwei Wochen nach dem Stechen auslassen.
- Lassen Sie den Stecker so lange im Ohr, bis die Wunde vollständig abgeheilt ist. Zum ersten Wechseln gehen Sie am besten erneut zum Piercingstudio.
Ohrpiercing: Welche Stellen verheilen am besten?
Bevor Sie einen Termin zum Piercen vereinbaren, ist es wichtig, dass Sie sich bewusst machen, dass nicht jedes Ohr für jedes Piercing gemacht ist. Das hängt einerseits von der Form des Ohrs und andererseits von der Wundheilung ab. Ohrläppchen-Piercings verheilen meistens schneller als am Knorpelgewebe. Deswegen sollten Knorpelpiercings auch professionell im Piercingstudio gestochen und nicht geschossen werden. Außerdem ist es wichtig, dass Sie zu hochwertigem Piercingschmuck greifen, um Allergien und Reizungen ausschließen zu können. Hierfür empfehlen sich Gold- und Silberschmuck sowie Teile aus Roségold, Edelstahl oder Chirurgenstahl. Bei Creolen empfiehlt es sich auf einen sogenannten „Clicker“ zu setzen, das sind Ohrringe mit Scharnier. Der Vorteil besteht darin, dass sich die Ohrringe leichter öffnen und schließen lassen, sodass der Stichkanal beim Einstecken und Wechseln geschont wird. Sollten Sie Entzündungen oder Wucherungen an Ihrem Piercing beobachten, suchen Sie umgehend eine:n Profi auf.
Welche Ohrpiercings tun am wenigsten und welche am meisten weh?
Ohrpiercings, die durch festes Gewebe wie den Knorpel gestochen werden, sind schmerzhafter und brauchen länger, um zu verheilen; zum Beispiel „Helix“, „Flat“, „Conch“ oder „Tragus“. Im Vergleich dazu schmerzen Ohrpiercings, die durch Körperstellen mit dünnem oder weichem Gewebe gestochen werden, weniger; dazu gehören „Lobe“, „High Lobe“ oder „Orbital“.