Die Handlung des Films hängt zu großen Teilen von Olivers Unergründlichkeit ab, weshalb Keoghan nur wenig über seine Rolle verraten möchte. Umso lieber spricht er über „Baby Brando“, seinen kleinen Sohn: „Bei den Oscars trug er Louis Vuitton, der Kleine hat’s drauf.“ Seine Frau, die schottische Kieferorthopädin Alyson Kierans, brachte Brando während der Dreharbeiten zu „Saltburn“ zur Welt, und die beiden nahmen ihn direkt aus dem Krankenhaus mit ans Set nach Northamptonshire statt zu sich nach Hause ins schottische Dundee. Das nächtliche Füttern und Windelnwechseln teilten sie untereinander auf. Als Mutter eines Einjährigen und eines Dreijähri- gen war es Fennell wichtig, das Set so „familienfreundlich“ wie möglich zu gestalten. „Kinderbetreuung ist extrem wichtig“, unterstreicht sie, und fügt hinzu, dass zwar viel Aufheben darum gemacht worden sei, dass ihr erstes Kind zwei Wochen nach Drehschluss von „Promising Young Woman“ zur Welt kam, dies aber nichts im Vergleich dazu sei, ihren Job „mit zwei kleinen Kindern“ zu machen. Wie Oxford sind auch Landsitze etwas, mit dem Fennell vertraut ist.
Fennell über Parallelen zu ihrem eigenen Leben im Film
Sie ist in gehobenen Künstler:innenkreisen aufgewachsen. Ihr Vater Theo besuchte die Eliteschule Eton und machte sich später einen Namen als Schmuckdesigner. Seine skurrilen Kreationen haben ihm sowohl den Spitznamen „King of Bling“ als auch einen prominenten Freund:innenkreis beschert – zu dem Elton John, Madonna und Elizabeth Hurley gehören. Ihre Mutter Louise veröffentlichte 2012 ihren Debütroman „Dead Rich“ – zu dessen Buchvorstellung Hugh Grant erschien, während Joanna Lumley und Joan Collins Zitate für das Cover lieferten. Zusammen mit Emeralds jüngerer Schwester Coco, die heute als Modedesignerin arbeitet, lebte die Familie in einer mit Antiquitäten vollgepackten Wohnung in Chelsea. Wenn ihnen danach war, zogen sie in ihr großzügiges „Cottage“ auf dem Land, bis Emerald als Teenagerin auf ein Internat wechselte, zu dessen ehemaligen Schülerinnen die Prinzessin von Wales und Samantha Cameron, die britische First Lady, zählen. Fragt man Fennell, verbrachte sie ihre Zeit dort „rauchend in den Büschen“ und damit, gegen die strikten Regeln zu rebellieren. Natürlich sei das „groteske Privileg“ ihrer Existenz „offensichtlich“, und sie sei sich dessen „extrem bewusst“. Sie ist sich sicher, dass es jemanden gegeben hätte, der ihren Platz in Oxford mehr verdient hätte, und sie sagt, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte, würde sie sich für ihr Verhalten im Internat „ohrfeigen“. Und dennoch, ob nun trotz oder wegen ihrer wohlhabenden Wurzeln, ist sie weitaus mehr Arbeitstier als Show Pony.